Im August 2023 haben wir das Innenraumkonzept einer modernen Lern- und Betreuungslandschaft in der Friedrich-Junge Grundschule für die Stadt Kiel fertiggestellt. Das vierzeilige Schulgebäude wurde in den 60er Jahren von Architekt Rudolph Schröder als Pavillionschule mit direktem Gartenzugang geplant – ein damals völlig neues und innovatives Bildungskonzept. Die Zeilenschule wurde von Schmieder. Dau. Architekten. BDA saniert, im Bereich der Gärten durch einzelne signifikante Häuser in Massivholzbauweise ergänzt.
Friedrich-Junge-Grundschule Kiel
Ende 2021 konnten wir in einem partizipativen Workshop mit den zukünftigen Nutzern enge Abstimmungen zum zukünftigen pädagogischen Konzept treffen und diese planerisch in der Objektplanung berücksichtigen. In den Klassenräume ergänzen sich jeweils eine multifuntionale Sitzbank und ein Aufsatzschrank und ermöglichen den Schüler:innen ganz unterschiedliche Lernsituationen: Sitzen, Liegen, Hocken, am Fenster, in einer Nische – im Grundschulbereich an den Bedarf der Kinder angepasst. Gleichzeitg beinhalten die Möbel große Stauflächen für Lehrer:innen und Schüler:innen.
Die Fachräume wurden multifuntional ausgestattet. So gibt es einen Kunst- und Computerraum, einen Musik- und Sozialpädagikraum und einen naturwissenschaftlichen Raum mit einem Mathematik-Spielmöbel mit dem programmatischen Titel: die Denkbar. Dieses Möbel dient gleichzeitig der Aufbewahrung von Spielen und als Arbeitstresen und Raumteiler.
Der Verwaltungsbereich wurde mit den Lehrer:innen gemeinsam entwickelt. Das Lehrer:innenzimmer ist nach dem skandinavischen Prinzip geplant, das für unterschiedliche Situationen passende Bereiche innerhalb eines Raumes vorsieht. Essen, Ruhe, konzentriertes Arbeiten sind hier die Hauptschwerpunkte.
Die Schule bietet ein offenes Ganztagskonzept an, für das uns neun separate Räume zur Verfügung standen. Wir haben gemeinsam mit der Stadt Kiel und einem beratenden Träger Themenräume für jeden Raum entwickelt, die passend zum Gesamtkonzept gestaltet wurden.
Um dem historischen Anspruch des Gebäudes gerecht zu werden, haben wir uns bei der Wahl der Farben an dessen Bauzeit orientiert. Ähnlich wie von Rudolph Schroeder entwickelt, wird auch heute für die Signalethik eine Farborientierung verwendet, für die die ursprünliche Farbpalette neu interpretiert wurde.